Wegweiser:
Begriffe und Definitionen
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- Transsexualität
· Transsexualismus
Transsexuelle glauben, daß sie dem anderen als ihrem Geburtsgeschlecht
angehören und wollen dementsprechend leben. Dahin gibt es viele
individuelle Wege, die häufig mit einer Umgestaltung des eigenen
Lebens, des äußeren, persönlichen Erscheinungsbildes
und mit dem Wunsch nach verschiedenen medizinischen Eingriffen zur
Angleichung an das als richtig erlebte Geschlecht einhergehen. Über
die Partnerwahl sagt dies nichts aus.
- Transidentität
· Transgender
Der ursprünglich von Medizin und Wissenschaft geprägte
Begriff "Transsexualität" ist zwar im Wortsinn exakt,
wird jedoch allzu oft als sexuelles Verhalten (wie Bi-
oder Homoexualität) verstanden. Daher ziehen einige den Begriff
"Transidentität" vor, da hier eher verstanden wird,
daß es sich um eine Frage der Identität handelt. "Transgender"
wiederum will ein eher fließender Oberbegriff sein, der alle
Lebensformen mit einschließt, die die Geschlechter in Frage
stellen.
- Transvestitismus
Die Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen kann viele Gründe haben, vom erotischen Reiz bis hin zu einer eigenen Interpretation der geschlechtlichen Identität. Deshalb passen viele Transvestiten ihr Erscheingsbild teil- oder zeitweise dieser Geschlechtlichkeit an - so sind die Grenzen zur Transsexualität durchaus fließend. Denn auch viele Transsexuelle empfinden das Tragen der zunächst "gegengeschlechtlichen" Kleidung als lustvoll. Für die Selbstfindung ist in gewissem Maß eine Abgrenzung nötig, um herauszufinden, inwieweit das Leben auch im Alltag umgestellt werden muß.
- Intersexualität
Unter 2000 neugeborenen Kindern ist im Schnitt eines, das sich körperlich
nicht genau einem Geschlecht zuordnen läßt. Da gibt es
sehr viele verschiedene Ausprägungen, die auf chromosomalen
und hormonellen Abweichungen beruhen können. Häufig akzeptieren
Medizin und Gesellschaft diese Kinder noch nicht als das, was sie
sind, sondern greifen von Geburt an in ihre körperliche und
emotionale Integrität ein, um sie als "eindeutige"
Männer oder Frauen aufwachsen zu lassen. Dies gelingt häufig
nicht und führt zu teilweise sehr schwerer Traumatisierung.
Manche Intersexuelle entscheiden sich später im Leben zu einer
bewußten Änderung des ihnen im Kindesalter zugewiesenen
Geschlechts, das psychische Erleben kann sich aber von Transsexuellen
etc. erheblich unterscheiden.
- Androgynie
Geschlechtliche Uneindeutigkeit sowie die bewußte Integration
der geschlechtlichen Anteile und deren Transzendenz - in psychischer
und/oder körperlicher Hinsicht.
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Autogynäkophilie (englisch: autogynephilia)
heißt so viel wie "die eigene Weiblichkeit lieben".
Jeder
Mensch hat sowohl weibliche als auch männliche Anteile, doch
der Mehrheit dürfte ihre gegengeschlechtliche Seite unbekannt
sein. Wenn sich beispielsweise ein Mann in eine Frau verliebt, ist
es oft so, daß er in dieser Frau genau die weiblichen Seiten
wiederfindet, die er selbst in sich trägt, von denen er aber
nicht weiß.
Nicht wenige Mann-zu-Frau-Transsexuelle und Transvestiten verlieben
sich ähnlich - doch nicht in eine andere Frau, sondern in ihre
eigene Weiblichkeit. Die Vereinigung mit der inneren Geliebten geschieht
dann durch ihre eigene, äußere Umgestaltung.
- Fetischismus
Wenn Objekte, Gegenstände oder auch einzelne Körperteile
(wie z. B. Füße) stark mit sexuellen Impulsen und Fantasien
verbunden sind, spricht man von Fetischismus. Was dabei als "Fetisch"
dient, ist sehr persönlich - zum Beispiel Reizwäsche,
Damenschuhe, gegengeschlechtliche Kleidung, Gummi, Leder oder auch
sehr ausgefallene Dinge. Auch die Vorstellung des eigenen, gegengeschlechtlich
umgestalteten Körpers kann den Charakter eines Fetisch haben.
- Sadomasochismus
(S/M)
Das sexuelle Spiel mit Schmerz und mit Macht und Ohnmacht unter
gegenseitigem Einverständnis der Beteiligten kann im S/M-Sex
inszeniert werden.
Interessant ist, wie sich diese Dynamik sehr wohl auch (z.B. im
Berufs-)Alltag und in den Zuweisungen der Geschlechterrollen wiederfindet.
Im Geschlechtswechsel bildet sich nicht selten eine gewisse S/M-Dynamik
ab: Zum Beispiel ist es für manche transsexuellen Frauen die
höchste Form der masochistischen Unterwerfung, zu einer schwachen,
verletzbaren Frau zu werden.
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